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Test: LD Systems DAVE 10 G4X

Die zur Adam Hall Group gehörende Marke LD Systems hat sich mit kompakten, Lautsprechersystemen mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis einen guten Namen gemacht (große Kaliber hat man natürlich auch im Programm). Die MAUI Säulen erfreuen sich großer Beliebtheit, und auch die kompakten DAVE All-In-One-Systeme besetzen erfolgreich eine Nische, die von manch anderen Herstellern häufig genug ignoriert wird. Jetzt gibt es eine neue DAVE-Generation, die G4X Systeme mit insg. 4 verschiedenen Größen. Wir haben die kleinste, die DAVE 10 G4X zum Test antreten lassen. 

Was uns immer schon an den DAVE-Systemen begeistert hat: Es sind kompakte Anlagen, die man für kleinere Anlässe durchaus mit “on the road“ nehmen kann, sie lassen sich aber auch wunderbar daheim im Musikzimmer verwenden, ohne dass man sofort von Boxentürmen bzw. mannshohen Säulen erschlagen wird. LD Systems hat die bisherigen DAVE G3 Modelle jetzt durch eine neue Generation ersetzt, die folgerichtig das Kürzel G4X trägt. Alle DAVE G4X Beschallungsanlagen sind zunächst einmal typische aktive 2.1- Stereo-PAs, bestehen also aus einem Subwoofer, der auch die Aktiv-Elektronik und Eingangs- bzw. Mixersektion beherbergt, und zwei Satelliten für die Mittel-Hochton-Wiedergabe. Bei den neuen DAVE G4X Systemen lassen sich dabei die Satelliten sowohl getrennt voneinander als klassisches Stereo-System betreiben, als auch zusammen auf einer als Zubehör lieferbaren entsprechenden Halterung, genannt Dual Stand, auf dem Subwoofer positionieren (en Aufnahme-Flansch für ein Stativ ist auf der Subwoofer-Oberseite integriert). Dies empfiehlt sich z.B. für Solo-Instrumentalisten wie Gitarristen usw., wo es nicht auf eine breite Stereo-Basis ankommt. Aber auch für uns Tastenspieler, wenn z.B. mehr Power gefragt ist und man auf diese Weise zwei komplette DAVE-G4X-Systeme mit je zwei aufgesetzten Satelliten als Stereo-Kraftpaket verwenden will. Für beide Satelliten-Anordnungen bieten die DAVE G4X Modelle eine passende Einstellung, die die Abstrahlung der Satelliten jeweils entsprechend optimiert.

Stative und auch die Speakon-Kabel zum Anschluss der Satelliten an den Subwoofer muss man aber immer separat beziehen. Das DAVE G4X-Paket selbst enthält nur den Subwoofer und die Satelliten. Auch Transport-Überzieher gehören nicht zum Standard-Lieferumfang. Für die DAVE 10 G4X bietet LD Systems ein praktisches Bag-Set inkl. Trolley an, das man dank herausziehbaren Griff und Rollen wie einen Koffer hinter sich herziehen kann. Die kleinere Tasche für die Satelliten wird dabei einfach oben auf den Subwoofer-Bag gelegt und am Griff festgeschnallt. 

LD Systems bietet die DAVE G4X in vier Größen mit Subwoofern von 10“ bis sogar 18“ und Gesamtleistungen zwischen 340 und 2.000 Watt RMS an. Für unseren Test haben wir bewusst die kleinste Version, die DAVE 10 G4X mit den 10“ Subwoofer gewählt. Denn dieses System ist durchaus auch noch „wohnzimmerfreundlich“ und daher sicher auch für viele Hobby-Spieler interessant, die keine Bühnenambitionen haben, sondern auch zuhause einfach mehr als nur die eingebauten Lautsprecher ihrer Keyboards hören möchten. Zu haben ist dieses System aktuell zu Straßenpreisen von knapp unter 1.000 Euro. 

Von der grundsätzlichen Ausstattung her sind die Systeme identisch: An der Rückseite des Bassmoduls sitzen die Anschlüsse und an der Oberseite die Bedienelemente des Mixers. Diese bietet 6 Eingänge: 2 Mono-Eingänge (XLR/Klinke-Kombibuchsen) lassen sich wahlweise als Mikro-, Hi-Z-Instrumenten- oder Line-Eingang betreiben. Zwischen diesen Modi kann für jeden der beiden Kanäle getrennt umgeschaltet werden. Für diese beiden Eingänge gibt es Lautstärke-Regler (aber keine Regler für die Eingangsempfindlichkeit, hier muss man sich also auf die voreingestellten Konfigurationen für die drei Modi verlassen), Bass- und Höhenregelung sowie je einen Regler, um den internen Hall-DSP der DAVE G4X aufzumischen. Dieser bietet drei Hall-Programme, die auch gut klingen. Weitere Effekte wie Delay, Chorus o.ä. was sich z.B. für Gesang oder Gitarren benutzen ließe, findet man aber leider nicht. Was ich als Tastenspieler auch vermisse, sind Balance-Regler für diese beiden Eingänge. So könnte man sie anstatt des Stereo-Eingangs 3/4 verwenden und hätte den Vorteil einer zweibändigen Klangregelung. Aber beide Kanäle würden dabei fest in der Stereo-Mitte stehen, eine Verschiebung nach links bzw. rechts für ein echtes Stereo-Klangbild wäre auf diesen beiden Kanälen nicht möglich. 

Bleibt für Stereo-Signale wie Keyboard oder Orgel also nur der Stereo-Eingang 3/4. Auch hier gibt es XLR/Klinke Kombibuchsen, alternativ auch Cinch-Eingänge, wenn externe CD- oder MP3 Player etc. angeschlossen werden sollen. Eine Klangregelung gibt es für diesen Eingang nicht, nur einen Lautstärkeregler. Okay, die meisten Tasteninstrumente haben heute ausreichende interne Mixer- und Equalizer-Funktionen, um das Klanggeschehen schon von dort aus abzustimmen.

Der weitere Stereo-Eingang 5/6 ist den Digital-Signalen vorbehalten, die entweder per SP/DIF Buchse oder drahtlos via Bluetooth (es wird der Bluetooth 5.0 Standard unterstützt) in die DAVE G4X gespeist werden. Auch für diesen Eingang gibt es einen Lautstärke-Regler.

In der Summen-Sektion ganz oben auf dem Bedienfeld gibt es einen Gesamt-Lautstärkeregler für das System und zusätzlich nochmal getrennte Pegelregler für den Subwoofer bzw. die Satelliten. Somit kann die Balance zischen Bass und Satelliten jederzeit direkt eingestellt werden, sehr praktisch! 

Natürlich wäre eine App-Steuerung mit tiefergehenden EQ- und sonstigen Einstellmöglichkeiten einerseits schön gewesen, darauf muss man bei den DAVE G4X Systemen leider verzichten. Andererseits kann man mit den gegebenen Einstellungsmöglichkeiten auch nicht viel falsch machen. Viele Parameter bärgen auch immer die Gefahr, viel zu verstellen und dem Gesamtsound damit eher zu schaden, denn zu nutzen.

Positiv möchte ich die Bedienelemente selbst erwähnen, die alle sehr solide und griffig wirken und vor allem auch nicht zu leichtgängig sind. Das fühlt sich sehr wertig an. Und auch die nur dezent illuminierten Anzeigen sehen edel aus. Im ersten Moment wirkt das Weiß wie aufgedruckt, erst beim näheren Hinsehen offenbart es sich als leuchtende Anzeige, sehr elegant. Ob man nun eine Hochglanz-Oberfläche für das Bedienfeld wählen musste, da kann man sicher drüber streiten. Zumindest im Road-Betrieb wird die sicher nicht lange so edel aussehen…

Die Gehäuse der DAVE 10 G4X machen ansonsten einen rundherum soliden Eindruck! Die kompakten Satelliten wie auch der Subwoofer stecken in dickwandigen, mit einer besonders strapazierfähigen Polyurea Beschichtung versehenen Holzgehäusen. Und nebenbei sorgen die neuen Gehäuse, aber auch die moderneren verbauten Komponenten auch noch für eine deutliche Gewichtsersparnis gegenüber der Vorgänger-Generation. 

Kommen wir aber zum Wichtigsten, dem Klang: Im Testlauf habe ich die Lautsprecher live – mit Orgel und Keyboard – und auch mit Konservenmusik via Bluetooth befeuert. Die Satelliten waren getrennt aufgestellt, das System lief also in typischer Stereo-Einstellung. Wichtig: Die klangliche Beurteilung bezieht sich ausschließlich auf die hier getestete DAVE 10 G4X, also die kleinste Anlage in der Reihe. Beginnen wir beim Bass: Bei der zugespielten Musik aus der Konserve empfand ich den durchaus als ausreichend, am Instrument fehlte mir dann hier und da aber doch etwas Tiefgang. Hier kann der kompakte 10“ Subwoofer dann doch die Physik nicht überlisten. Ich habe dann am internen EQ des Instrumentes etwas nachgeholfen, um glücklich zu sein. Der Bass-Regler am Subwoofer blieb dabei ebenso wie der für die Satelliten in neutraler Stellung. Auch hier kann man natürlich eingreifen und z.B. den Bass etwas gegenüber den Satelliten betonen. Wer klassische Orgeln mit ordentlich Pedalfundament spielen will, der sollte aber lieber zu einer der größeren DAVE G4X PA-Anlagen greifen, da ist dann aufgrund der größeren Subwoofer mehr Tiefbass zu erwarten. 

Im Mitten- und Höhenbereich klingt auch die kleine DAVE 10 G4X bereits angenehm ausgewogen. Die oberen Mitten sind dabei recht präsent, aber das kann je nach Musik bzw. Abstimmung auch durchaus von Vorteil sein. Etwas herumprobieren sollte man auch hier ggf. mit den beiden Reglern für den Subwoofer bzw. die Satelliten, die quasi eine Art Klangbalance Regler darstellen. Hier schon etwas den Bass zu betonen macht den Klang etwas runder. Da ist natürlich auch der persönliche Geschmack gefragt – einfach ausprobieren!

Fazit: Auch die neue DAVE Generation 4 bietet von LD Systems bietet solide und praktische Aktiv-Satelliten-Lautsprecher, die zu dem sehr fair bepreist sind. Wir haben hier bewusst die kleinste im Bunde, die DAVE 10 G4X getestet. Wer nicht gerade ein Tiefbassgewitter erwartet, dem wird diese Anlage als Aufwertung eingebauter Keyboard- oder Orgellautsprecher, aber auch bei dem einen oder anderen kleineren Auftritt gute Dienste leisten. Das Ausstattungspaket ist angemessen für die Preisklasse. Und wer mehr Power benötigt, für den gibt es natürlich auch noch die größeren DAVE-G4X Modelle. 

Testbericht aus OKEY Nr. 173  Juli/August 2023, Text: Claus Riepe

 

STECKBRIEF:

Hersteller: LD Systems
Modell: DAVE 10 G4X
Art: kompaktes 2.1 Aktiv-PA-System
Bestückung: Subwoofer: 30cm Basschassis, Mitteltöner: 2 x 10 cm, Hochtöner: 2,5 cm
Leistung: 340 Watt Nennleistung (Subwoofer: 170 Watt Satelliten je 85 Watt), 680 Watt Peak Systemleistung
Max. Schalldruck: 114 dB (kontinuierlich), 120 dB (Peak)
Abstrahlwinkel: 100° x 60°
Mixer: 6 Eingänge: 2 x Mono (XLR/Klinke), 1 x Stereo XLR/Klinke, 2 x Stereo (Bluetooth oder SP/DIF), 
Mono-Eingänge mit 2-Band Klangregelung, Hall-DSP, Limiter/Protection
Ausführung: 12-15 mm Multiplex, Polyurea Beschichtung
Maße / Gewichte: Subwoofer: 350 mm x 436 mm x 440 mm, 16,5 kg, 
Satelliten: 150 mm x 345 mm x 170 mm, 4 kg
Preis (Straßenpreis / UVP): 899,- EUR / 949,- Euro
Internet: www.ld-systems.com





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