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Im OKEY Test: LD Systems MAUI 28 G3 - aktives Säulen-PA-System

LD-Systems, die PA-Marke von Adam Hall, steht seit geraumer Zeit u.a. für sehr erfolgreiche Säulenlautsprecher. Die MAUI-Modelle von der MAUI 5 bis zur MAUI 44 sind wahre Bestseller in ihrem Segment geworden. Inzwischen gibt es die MAUI-Modelle 5, 11 und 28 als „G3“ in der dritten Generation. Die MAUI 28 G3 fand den Weg in unser Testlabor. Hier der vollständige Testbericht von Claus Riepe aus der OKEY-Ausgabe 181 (November/Dezember 2024).

Gruppenbild mit LD Systems MAUI 28 G3 (außen) und MAUI 11 G3 (innen)

Inzwischen ist die Flut der kompakten Säulen-Lautsprecher am Markt unübersehbar. Und das Segment hat offensichtlich ungebrochen Potenzial, sonst würden sich kaum so viele Hersteller hier engagieren. Dieser Lautsprechertyp ist aber auch äußerst praktisch: Die Säulen sind optisch dezent, strahlen weit in den Raum hinein ab und sind gut zu transportieren. Die MAUI-Reihe von LD Systems gehört fraglos zu den besonders etablierten Produkten in diesem Segment und ist seit Jahren etabliert. Dass die MAUI-Modelle inzwischen in der 3. Generation vorliegen, zeigt, dass der Hersteller weiterhin auf diese Zugpferde setzt. 

Dann packen wir mal aus: 4 Pakete für ein Stereo-Test-Set der MAUI 28 G3, zwei Subwoofer und 2x die Mittel-Hochton-Säulenmodule (je 2 Segmente pro System) schäle ich aus ihren Kartons. Zum Test erhielt ich schwarze Systeme, die MAUI-Modelle sind aber auch in weiß erhältlich. Transportschutz-Hauben für die Subwoofer und Tragetaschen für die Säulenmodule gibt es als Zubehör, sowas hätte meiner Meinung nach auch gleich im Lieferumfang sein können. Auch Rollwagen für MAUI-Subwoofer sind als Zubehör verfügbar. Der solide Subwoofer aus 15 mm Birkensperrholz bringt mit seinem neuen 12‘‘ Basstreiber immerhin 22.5 Kilo auf die Waage, ist damit und dank der eingelassenen Griffe aber noch im vertretbaren Rahmen. In den Ausmaßen ist er gegenüber meinen früheren MAUI 28 Woofern der ersten Generation aufgrund der neuen Chassis-Bestückung (damals waren es noch 2 8‘‘ Treiber im Woofer) zwar gewachsen, dafür aber insgesamt – auch dank der heute verbauten Class-D Endstufenelektronik – deutlich leichter geworden. 

Die Verarbeitung des Woofers ist einwandfrei: Er ist rundum mit Strukturlack beschichtet, der kleine Rempler makellos schluckt. An der Rückseite finden wir die recht übersichtliche Anschlussplatte mit zwei Line-Eingängen L/R (Kombibuchsen XLR/Klinke), Zwei Thru-Ausgängen, die die Eingänge durchschleifen und einem weiteren Ausgang für einen zusätzlichen Subwoofer, dazu gleich noch mehr…

Es gibt einen Gesamtlautstärke-Regler, einen eigenen Lautstärkeregler für den Subwoofer und eine Pairing-Taste für das integrierte Bluetooth-5-Modul (die MAUI kann also Musik von entsprechenden Geräten wie Smartphone, Tablet, etc…kabellos streamen. 

Der Basstreiber der LD Systems MAUI 28 G3

Und dann ist da noch ein Taster, der nennt sich „Cardioid on/ff“. Üblicherweise strahlt ein Subwoofer kugelförmig in alle Richtungen ab. Mit diesem Taster schaltet man den Subwoofer der MAUI 28 G3 in den entsprechenden Cardioid-Modus, wofür allerdings auch noch ein weiterer Subwoofer erforderlich ist, den man an den Sub-Out des Hauptwoofers anschließt. LD Systems bietet die MAUI Subwoofer für diesen Zweck auch als separate Einheiten an. Was aber ist Cardioid und was bringt das? Wer bei dem Begriff eher an Cardio und seine „Pumpe“ denkt, der liegt gar nicht so falsch: Denn der Begriff kommt in der Tat von dort und bezeichnet hier bei entsprechenden Lautsprechern die Abstrahlcharakteristik – nämlich herzförmig gerichtet nach vorn. Hinter dem Lautsprecher dagegen wird die Abstrahlung bedämpft, um Rückkopplungen zu vermeiden. Dazu wird der zweite Subwoofer in 180° Position zum Haupt-Woofer danebengestellt. Dieser zweite Woofer strahlt nach hinten ab. Durch Hinzuschalten des Cardioid-Tasters wird außerdem eine Phasendrehung des Signals für den 2. Woofer aktiviert. Damit wird im Ergebnis eine nach vorn gerichtete Bassabstrahlung erreicht, hinter der Säule, also z.B. im Bühnenbereich bzw. zu einer Wand hin, vor der die Anlage ggf. steht, wird die Basswiedergabe um rund 15 dB abgesenkt. Dadurch wird der Bass präziser und klarer, da Reflexionen und Phasenauslöschungen vermieden werden. Der Bass neigt weniger zum Dröhnen, gerade in kleineren Räumen. Die kardioide Aufstellung hat außerdem den angenehmen Nebeneffekt, die Tieftonwiedergabe um 2 bis 3 dB in Richtung Publikum zu verstärken. 

Alternativ lässt sich der zweite Woofer aber auch Richtung Publikum und ohne die Cardioid-Funktion betreiben, wenn man die Basswiedergabe noch weiter verstärken möchte. Wer Cardioid für den Bass nutzen möchte, der braucht also pro MAUI-System einen weiteren Subwoofer. Das kostet nicht nur Geld, rund 940,- Euro pro Seite bei schwarzen bzw. sogar rund 1.000,-EUR pro Seite bei weißen Systemen, sondern erhöht natürlich auch den Transportaufwand. Den Effekt kann man aber durchaus positiv nachvollziehen, ich habe es im Testlauf mit dem Sub des zweiten Systems einmal ausprobiert. Die zusätzlichen Subwoofer sind originale MAUI-Subs und erkennen selbständig, ob eine Säule aufgesteckt ist oder nicht. Wird der Sub ohne Säule betrieben, kann der Aufsteck-Kontakt für die Säule übrigens mit einer im Lieferumfang des Subs enthaltenen Kunststoff-Abdeckung verschlossen werden.

Die Mittelhochtonsäule der MAUI 28 G3 ist als passives Cardioid-System aufgebaut.

Wenden wir uns jetzt der Säule zu, denn auch diese arbeitet – in passiver Weise – nach dem Cardioid-Prinzip. Auch hier wird also das Abstrahlverhalten nach hinten und zu den Seiten bedämpft, um eine stärker nach vorn gerichtete Abstrahlung zu erreichen. Bei den Säulenmodulen setzt LD Systems dabei auf eine passive Variante dieser Technik: In der Rückseite der Säulenmodule befinden sich Öffnungen, die mit speziellem akustisch wirksamen Schaumstoff abgedeckt sind. Dieser wirkt wie ein Filter, dass sowohl eine Höhenbedämpfung wie auch eine Phasenumkehr bewirkt. So wirkt das System ähnlich wie die aktive Variante im Bass mit einem zweiten umgedrehten Subwoofer und sorgt im unteren Mitten- und Mittenbereich für eine Signaldämpfung von rund 18 dB nach hinten, was auch hier für ein präziseres Klangbild vor den Lautsprechern sorgen soll. Vorteile hat das Ganze auch für die Musiker, die ggf. hinter den Säulen auf der Bühne spielen, da die Beschallung nach hinten durch das Frontend deutlich geringer ausfällt. 

Die Säulenmodule der MAUI 28 G3 sind übrigens randvoll mit Lautsprechern bestückt, es handelt sich also insbesondere beim unteren Modul keinesfalls nur um ein Distanzstück! Jeweils 6 Breitband-Chassis sitzen in den Säulenmodulen. Im oberen Säulenelement sitzen vor den Breitbändern zusätzliche spezielle sog. Phase-Plugs, das sind Diffusoren mit Filterwirkung, die hier für eine Anhebung im Bereich der oberen Mitten sorgen. Dazu kommen am oberen Ende des oberen Moduls zwei Hochtöner mit einem speziellen Waveguide davor, der für die gerichtete Abstrahlung nach vorn und nach unten sorgt. Auf den rund 1,50 Meter Länge der zusammengesteckten Säulenmodule werkeln also insgesamt 14 Lautsprecher. 

Die Säulenelemente sind mechanisch erstklassig gefertigt. Alles wirkt solide und aus einem Guss. Lobend erwähnen möchte ich insbesondere die soliden Stecksysteme mit je vier führenden Metallstäben zwischen den Modulen bzw. zum Woofer hin. Das ist alles überaus solide und verspricht damit Langlebigkeit. Und das Zusammenstecken bzw. Auseinanderziehen der Säulenelemente geht völlig problemlos von Statten, das habe ich von den „verklemmten“ Verbindungen meiner damaligen Generation 1 MAUI noch anders in Erinnerung. Prima!

Die aufgebaute MAUI 28 G3 erreicht eine Höhe von knapp über 2 Metern und bringt 35,4 Kilo Gewicht auf die Waage. 

 

Die Verstärker- und DSP-Elektronik befindet sich wie bei anderen vergleichbaren Systemen auch im Subwoofer. Ja, eine DSP-Steuerung gibt es in der Tat, wenngleich man kaum Einfluss darauf hat, da außer dem Gesamtlautstärke-Regler und dem separaten Pegelregler für den Bass keine weiteren Einstellmöglichkeiten, Mixerfunktionen, Presets und dergleichen vorgesehen sind. Für uns Tastenentertainer ist das auch sicher vertretbar, denn die meisten von uns haben entweder eh einen Mixer in Betrieb, oder aber erledigen das gleich alles mit den entsprechenden Funktionen unserer Instrumente, die heute meist umfassende Mixerfunktionen, Mikrofonsektionen usw. an Bord haben. 

Dennoch darf man nicht verschweigen, dass man beim Wettbewerb zu vergleichbaren Preisen diesbezüglich schon vielfach eine umfassendere Ausstattung bekommt: Mehrere abmischbare Eingänge, Mixer- und DSP-Funktionen wie Klangregler, gar App-Steuerung usw. LD Systems reagiert auch darauf und wird voraussichtlich ab Ende dieses Jahres auch die MAUI G3 MIX Modelle in den Handel bringen, die dann mit entsprechenden Funktionalitäten aufwarten werden. Der UVP-Preis der Mix-Version der MAUI 28 G3 wird dann allerdings auch rund 500,- Euro über dem der Standard-Version liegen. Warten wir ab, wo sich die Straßenpreise dafür einpendeln werden. 

Die Bestückung der Mittel-Hochtonsäule

Für die Class-D Verstärker-Abteilung der MAUI 28 G3 gibt LD Systems 1.030 Watt Dauerleistung (RMS) und bis zu 2.060 Watt Impulsleistung (Peak) an. Das sollte für die üblichen Veranstaltungsdimensionen eines Entertainers oder auch DJs im Rahmen privater Feiern usw. ausreichen. Wer in größeren Dimensionen denkt, der sollte dann in der Tat an die Subwoofer-Erweiterung oder gar an die MAUI 44 G2 denken. 

Selbstverständlich sind auch die gängigen Schutzschaltungen wie Limiter, Kurzschluss- und Überlastungsschutz integriert. Auch ein erwähnenswertes Detail: Die mitgelieferten Netzkabel werden über verriegelte PowerCon-Stecker an die Anlage verbunden. Das ist ordentlich. Allerdings sollte man die Netzkabel dann auch nie vergessen. Mit einem ausgeliehenen normalen Kaltgeräte-Kabel kommt man dann nicht weit… 

Kommen wir nun zum wichtigsten Feature, dem Klang! Ich war wirklich gespannt, was sich getan hat und wie sich die beiden MAUIs auch im Vergleich zu meinen Evolve 50 schlagen würden, die aktuell bei mir ihren Dienst zur vollsten Zufriedenheit verrichten. Also habe ich die MAUIs parallel an einen Mixer-Out geschlossen, um möglichst direkt vergleichen zu können. Zum Hören habe ich sowohl meine Orgel gequält, als auch auf Konservenmusik, teils mit dem Handy per Bluetooth eingeflogen, zurückgegriffen. Und ich war angenehm überrascht, wie gut sich die MAUIs seit der ersten Generation weiterentwickelt haben. Hut ab! In den Höhen brillant, gut auflösend und durchsichtig, hier ist ein deutlicher Zugewinn zu verzeichnen. In den Mitten war auch die erste Generation damals schon recht präsent, das findet sich hier in der Generation 3 auch wieder, aber auf einem ganz anderen Niveau! Die Mitten sind ja eher ein Sorgenkind bei vielen Säulensystemen, die MAUI 28 G3 kann hier aber wirklich glänzen. Sehr präsent, dabei auch sehr detailreich sprudelte es aus den Säulen. 

Und unten herum? Der Bass kam zackig und knackig aus den Woofern. Ich musste eher am Sub-Regler etwa zurücknehmen, denn betonen. Ein solides Fundament, auch bei entsprechender Musik. Im direkten Vergleich mit den Evolve schienen mir diese noch einen Hauch präziser zu sein, aber hier geht es wirklich nicht um mehr als Nuancen. Im Höhenbereich wüsste ich nicht zu sagen, welche der beiden mir wirklich besser gefallen hat. Da sind beide auf sehr gutem Niveau. Die Mitten sind bei der MAUI präsenter, die Evolve klang dafür im Gesamteindruck wärmer. Aber beides hat seine Berechtigung und letztlich kann da nur der persönliche Hörgeschmack entscheiden.
Claus Riepe

Mit der neuen MAUI 28 G3 Generation führt LD Systems die erfolgreiche Modellreihe überzeugend fort. Details wie die Cardioid-Technik in den Säulen oder auf Wunsch beim Subwoofer (hier nur mit einem zweiten Woofer realisierbar) zeugen vom Einfallsreichtum der Entwickler bei der weiteren Verbesserung und Modellpflege. Im Sound sind die MAUIs deutlich erwachsener geworden, die Klangqualität hat vollkommen überzeugt im Test. Und das Gleiche kann auch zu der sehr guten, absolut „roadtauglichen“ Verarbeitung dieser Säulen gesagt werden. Die Mix-Version wird in Kürze ebenfalls verfügbar sein, vielleicht für den einen oder anderen ein Grund, darauf zu warten. Aber auch die Standard-Version ist ein Säulenlautsprecher, der zu den Highlights in seinem Produktsegment gehört! 

 

Steckbrief LD Systems MAUI 28 G3:

Hersteller: LD Systems 

Modell: MAUI28 G3 

Art: Kompakt-Säulen-PA 

Bestückung: Basswoofer: 12’’, Mittel-/Hochton Säules: 12 x 3,5‘‘ Mitteltöner, 2 x 1‘‘ Hochtonhorn, CD-Waveguide, passive Cardoid-Konstruktion

Frequenzgang: 37 Hz – 20.000 Hz

Abstrahlwinkel: 120° x 30°

Schalldruck: 127 dB Peak

Verstärkermodul: DSP-gesteuerter Class-D Verstärker, 1030 Watt RMS, 2060 Watt Peak, Limiter, Schutzschaltungen für Überhitzung, Kurzschluss 

Ein- und Ausgänge: 2 Eingänge Li/Re. (XLR/Klinke), 2 Monitor Out, 1 System Out (für Stereobetrieb zweier Säulen), Bluetooth Audio, Regler für Gesamtlautstärke und separater Pegelregler für den Subwoofer, 

Ausführungen: Schwarz, Weiß 

Maße / Gewicht: Subwoofer: 370 x 527 x 472 mm, 23,6 kg / Säulenmodul zusammen: 103 x 1540 x 135 mm, 12,6 kg, Gesamthöhe aufgebaut: 2052 mm 

Preis (Straßenpreis, UVP): schwarze Ausführung: 1.439,- / 1.545,- EUR weiße Ausführung: 1.549,- / 1.659,- EUR

Internet: www.ld-systems.com





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